20.12.2012 /BASF hat im Dezember am Verbundstandort Ludwigshafen die Kapazität für Ultramid® B, das für die Folienproduktion verwendet wird, um 21.000 Jahrestonnen erhöht.
Polyamide zählen zu den wichtigsten technischen Kunststoffen, die vorzugsweise im Automobilbau sowie der Elektroindustrie und der Elektronik eingesetzt werden. Die einzelnen Polyamidtypen werden allgemein durch das Kurzzeichen PA gekennzeichnet, dem mindestens eine Zahl folgt, z.B PA 6 oder PA 12 (genauere Erläuterungen siehe Aufbau).
Charakteristisch für alle Polyamide ist die Amid-Gruppe (genauer CONH-Carbonsäureamidgruppe). Polyamide werden entweder aus einem oder zwei Ausgangsstoffen hergestellt.
Herstellung aus einem Ausgangsstoff: Kondensationspolymerisation von Aminocarbonsäuren oder ringöffnende Kettenpolymerisation von Lactamen
Beispiele: PA 6, PA 11 und PA 12
Herstellung aus zwei Ausgangsstoffen: Kondensationspolymerisation von Diaminen und Dicarbonsäuren
Beispiele: PA 46, PA 66, PA 69, PA 610 und PA 612
Bei den aliphatischen Polyamiden geben die Zahlen die Anzahl der C-Atome der Ausgangsverbindungen an. Bei einem Ausgangsstoff eine Zahl, bei zwei Ausgangsstoffen zwei - zuerst die Anzahl der C-Atome im Diamin dann die der Carbonsäure.
Zusätzlich werden Polyamide durch eine Reihe von weiteren Zeichen entsprechend ihrer eingesetzter Monomereinheiten, charakterisiert, wie:
I: Isophthalsäure
N: 2,6-Naphthalindicarbonsäure
T: Terephthalsäure
ND: 1,6-Diamino-2,2,4-trimethylhexan
MC: 1,3-Bis(aminomethyl)cyclohexan
IND: 1,6-Diamino-2,4,4-trimethylhexan
IPD: Isophorandiamin (1-Amino-3-aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexan
MTD: m-Toluylendiamin
MXD: m-Xylillendiamin
MACM: 3,3´-Dimethyl-4,4´-diaminodicyclohexylmethan
PTD: p-Toluylendiamin
PAPC: 2,2-Bis(p-aminocyclohexyl)propan
PPGD: Polypropylenglykoldiamin
PBGD: Polybutylenglykoldiamin
PAPM: Diphenylmethan-4,4-diamin
PACM: Bis(p-aminocyclohexyl)methan
TMD 6-3: 2,2,4-Trimethylhexamethylendiamin und 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin.
Durch den Einbau von aromatischen Monomeren in die Polymere kann die Schmelztemperatur deutlich erhöht und die Wasseraufnahme verringert werden.
Weiterhin sind auf dem Markt eine Reihe von Copymerisaten und Blends erhältlich.
Der starke polare Charakter der CONH-Gruppe bewirkt eine Wasserstoff-Brückenbildung zwischen benachbarten Molekülketten. Diese sind für die Zähigkeit, Temperaturformbeständigkeit und den hohen E-Modul der Polyamide verantwortlich.
Aliphatische Polyamide sind teilkristalline Thermoplaste. Hierbei ist der Kristallinitätsgrad abhängig vom Polymeraufbau und auch in erheblichem Maße von den Verarbeitungsbedingungen.
Ein schnelles Abkühlen begünstigt eine niedrige Kristallinität, eine feinkörnige Struktur sowie hohe Zähigkeit. Umgekehrt begünstigt ein langsames Abkühlen große Sphärolithe, hohe Festigkeit, hohen E-Modul, hohe Abriebfestigkeit, und eine geringere Wasseraufnahme.
Hierbei sind Typen mit aliphatischen Segmenten zwischen den CONH-Gruppen hochkristallin, insbesondere wenn die CH2-Ketten des Diamins und der Dicarbonsäure beide geradzahlig und nicht zu verschieden lang sind.
Die Abriebfestigkeit korreliert ebenfalls, wie erwähnt, mit dem Kristallinitätsgrad. Je höher der Kristallinitätsgrad ist, je abriebfester ist das Polyamid. Zusätzlich steigt die Abriebfestigkeit mit der Anzahl der H-Brücken.
Teilaromatische Polyamide sind je nach Momomereinheiten und Zusammensetzung amorph oder teilkristallin.
Zudem können durch den Einbau von aromatischen oder verzeigten Strukturen anstatt der CH2-Segmente transparente Polyamide hergestellt werden. Hierbei entstehen amorphe Polyamide oder solche mit Mikrokristallen, die ebenfalls transparente Eigenschaften besitzen.
Unabhängig von ihrem strukturellen Aufbau sind die Polyamide durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet:
+ hohe Festigkeit, Steifigkeit und Härte
+ hohe Wärmeformbeständigkeit
+ sehr gutes, elektrisches Isoliervermögen
+ hoher Verschleißwiderstand, gute Gleit- und Notlaufeigenschaften
+ gute chemische Beständigkeit
+ wirtschaftliche Verarbeitbarkeit
- starke Feuchtigkeitsaufnahme
-> verändert die mechanischen Eigenschaften in großem Maße
Im trockenen Zustand, unmittelbar nach der thermoplastischen Verarbeitung, sind Polyamide hart und relativ spröde. Im Raumklima oder bei Wasserlagerung nehmen Polyamide Wasser auf und werden zäher und abriebfester, der E-Modul sinkt. Gleichzeitig geht die Wasseraufnahme mit Änderungen der Bauteilabmaße (Volumenzunahme) einher. Diese muss bei Konstruktionen berücksichtigt werden.
Generell gilt je höher der CH2-Anteil ist, desto niedriger ist die Wasseraufnahme.
beispielsweise Wasseraufnahme PA 6 > PA 11> PA 12
Um Eigenschaften wie die Festigkeit, den E-Modul und die Wärmeformbeständigkeit zu erhöhen, werden Polyamide mit bis zu 50% Faserwerkstoffen verstärkt, diese sind hauptsächlich Glas- und Kohlenstofffasern. Um die Steifigkeit von Polyamiden zu erhöhen, werden diese mit Glaskugeln, Kreide, Talkum und Siliciumdioxid gefüllt. Gleichzeitig wird dadurch die Schwindung und die Verzugsneigung reduziert.
unverstärkt:
Förderschnecken, Nockenscheiben, Skibindungen, Schnappgehäuse, Schock- und schlagbeanspruchte Teile, Zahnräder, gering belastete Gleitlager, form- und dimensionsstabile Konstruktionsteile, wartungsfreie Lager und Getriebeteile unter Wasser, aromadichte Folien, Formteile für Automobilindustrie (unter der Motorhaube), Kettenspanner, Lagergehäuse, Kupplungsteile, Formteile in der Elektrotechnik, Rohre für Flüssigkeiten, Fasern für Zahnbürsten, Präzisionsdichtungen
verstärkt:
hochbelastete Maschinenelemente, geräuscharme Getriebeeinheiten, stark beanspruchtes Bürstenmaterial, Schrauben, Hebel
Grundsätzlich lassen sich alle Verfahren, die für die Verarbeitung von Thermoplasten bekannt sind, auf Polyamide anwenden. Überwiegend kommen jedoch der Spritzgussprozess und das Extrusionsverfahren zum Einsatz. Große Stückzahlen mit komplexen Bauteilgeometrien werden im Spritzguss wirtschaftlich realisiert, während im Extrusionsverfahren hauptsächlich Halbzeuge hergestellt werden.
Für ungewöhnlich große Formteile oder auch kleine Stückzahlen kann auf das klassische Gussverfahren zurückgegriffen werden. Hierfür werden spezielle Gusspolyamide angeboten.
Polyamid wird ebenfalls zur Herstellung von Fasern im Schmelzespinnverfahren verarbeitet und u.a. für Kleidung, Teppiche, Seile genutzt.
20.12.2012 /BASF hat im Dezember am Verbundstandort Ludwigshafen die Kapazität für Ultramid® B, das für die Folienproduktion verwendet wird, um 21.000 Jahrestonnen erhöht.
14.12.2012 / PCI Nylon. Die aktuellen Entwicklungen und Trends des weltweiten Polyamid(PA)-Marktes mit ihren direkten Konsequenzen für die europäischen Produzenten stehen im Fokus des „European Nylon Symposium 2013“ am 05. und 06. März 2013 in Frankfurt am Main.
13.12.2012 / BASF hat an ihrem Standort in Ludwigshafen eine Produktionsanlage zur Herstellung von kristallinem AH-Salz mit einer Jahreskapazität von 24.000 Tonnen in Betrieb genommen.AH-Salz ist ein Zwischenprodukt für die Herstellung von Polyamid 6.6.
13.12.2012 / EMS Grivory. Hervorragende Steifigkeit und metallähnliche Festigkeitswerte in Kombination mit einem geringen spezifischen Gewicht sind die einzigartigen Eigenschaften von kohle- und langglasfaserverstärktem Grivory G. Deshalb wird dieser Werkstoff vermehrt im Segment Sport und Freizeit für besonders anspruchsvolle Anwendungen eingesetzt.
10.12.2012 / BASF. Gemeinsam mit dem Kunststoff- verarbeiter Ensinger, Nufringen, und der BASF hat Goldbeck Solar ein modulares Montagesystem für Flachdach-Solaranlagen entwickelt, bei dem erstmals tragende Elemente aus einem technischen Kunststoff der BASF bestehen.
20.11.2012 / 3M Dyneon. Die neue Material- kombination aus Stanyl® Polyamid 46 von DSM und 3M Dyneon Fluoroelastomeren unterstützt den Trend zum Leichtbau im Automobil. Die Herstellung erfolgt mit einem wirtschaftlichen 2-Komponenten-Spritzgießprozess und anschließender Vulkanisierung. Die so gefertigten Bauteile widerstehen bei hoher mechanischer Festigkeit auch dauerhaft hohen Temperaturen sowie chemischen Einflüssen von Öl und Benzin.
08.11.2011 / EMS-GRIVORY. Ein bewährtes und stets sehr gefragtes Produkt ist Grilamid TR 30, das gezielt mit der Kombination von hoher Festigkeit und guter Schlagzähigkeit entwickelt wurde. Das transparente Grilamid TR 30 wurde mit diesem Eigenschaftsprofil bewusst für anspruchsvolle Industrieanwendungen ausgerüstet.
28.10.2012 / BASF. In diesem Jahr präsentiert die BASF erstmals auch ihre Aktivitäten im Bereich Verbundwerkstoffe auf Basis endlosfaserverstärkter Thermoplaste, speziell für den automobilen Leichtbau, auf der Fachmesse für Verbundwerkstoffe „Composites Europe“, die vom 9. bis 11. Oktober 2012 in Düsseldorf stattfindet:
22.10.2012 / DuPont. Basierend auf werkstoff-wissenschaftlichen Innovationen erweitert DuPont sein Portfolio an Zytel® langkettigen Polyamiden (LCPA = Long Chain Polyamide) um neue Typen, die ähnlich flexibel und spannungsrissbeständig in salzhaltigen Umgebungen sind wie PA11 und PA12.
16.10.2012 / Ultrapolymers. Moplen RP2473 ist ein neues PP-Random-Copolymer Versuchsprodukt von LyondellBasell, bei dessen Entwicklung eine Maßstäbe setzende Kombination aus besonders hoher Transparenz, hoher Fließfähigkeit der Schmelze beim Dünnwandspritzgießen und sehr guten organoleptischen Eigenschaften gelungen ist.
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