Kunststoff / Produktentwicklung / Produktion

Werkstoffe

Kunststoffproduktion in Deutschland (Daten 2009) Kunststoffproduktion in Deutschland (Daten 2009)

Kunststoffproduktion

Zu den wichtigsten Kunststoffen zählen die Polyolefine (PE-LD/LLD,PE-HD/MD, PP), die nach Erhebungen der PlasticsEurope Deutschland e.V. 2009 mehr als 45 % der Kunststoffproduktion in Deutschland ausmachten. Auf Polyvinylchlord (PVC)  entfallen ca. 17 %, gefolgt von Polystyrol (PS) und expandiertes Polystyrol (PS-E/EPS) mit 8 % und dem technischen Polymer Polyamid (PA) mit 5 % (Produktion, Verarbeitung und Verwertung von Kunststoffen in Deutschland 2009).

Wichtige Abnehmerbranchen in der Kunststoffindustrie Wichtige Abnehmerbranchen in der Kunststoffindustrie

Branchenverteilung in Deutschland

Mehr als ein Drittel der Kunststoffe wird im Verpackungssektor und ca. ein Viertel im Baugewerbe verarbeitet.

Weitere wichtige Abnehmerbranchen sind die Fahrzeug (9 %)- und Elektronikindustrie (6 %) (Kunststofferzeugung in Deutschland 2011).

Zu den weiteren Branchen zählen u.a.: Haushaltswaren, Möbel, Landwirtschaft, Medizin, Spielwaren

Kennzeichnung der Polymere

Normen

Zur Klassifizierung von Polymeren und deren Zusatzstoffen werden eine Reihe von Normen herangezogen. Diese ermöglichen eine erste Orientierung. Sie dienen jedoch nicht zur genauen Materialcharakterisierung, da sich die Grundeigenschaften der Homopolymere durch vielfältige Einflussfaktoren (Copolymere, Blends, Hilfs- und Zusatzstoffe etc.) stark verändern können. Genaue Kenntnisse der Eigenschaften sind den Datenblättern der Hersteller bzw. Werkstoffdatenbanken zu entnehmen.

DIN EN ISO 1043-1

Kunststoffe - Kennbuchstaben und Kurzzeichen - Teil 1: Basis-Polymere und ihre besonderen Eigenschaften

DIN EN ISO 1043-2

Kunststoffe - Kennbuchstaben und Kurzzeichen - Teil 2: Füllstoffe und Verstärkungsstoffe

DIN EN ISO 1043-3

Kunststoffe - Kennbuchstaben und Kurzzeichen - Teil 3: Weichmacher

DIN EN ISO 1043-4

Kunststoffe - Kennbuchstaben und Kurzzeichen - Teil 4: Flammschutzmittel               

DIN ISO 1629

Kautschuk und Latices - Einteilung, Kurzzeichen

DIN EN ISO 11469

Kunststoffe - Sortenspezifische Identifizierung und Kennzeichnung von Kunststoff-Formteilen

Thermoplastische Elastomere - Nomenklatur und Kurzzeichen

 

Kurzzeichen Polymere und Zusatzstoffe

Basispolymer(e)

Das Basispolymer wird mit Buchstaben entsprechend der Monomer- bzw. Polymerstruktur gekennzeichnet.

 Zudem können Polymere als
- Copolymere (Reihenfolge nach absteigendem Masseanteil ohne Schrägstrich; in der Praxis jedoch oft getrennt durch einen Schrägstrich) oder 
- Blends (ebenfalls in der Reihenfolge absteigender Masseanteile und zwischen den Partnern mit einem +) gekennzeichnet werden.

Weitere Merkmale der Polymere

Zusätzlich können die Polymere durch einen nachgestellten Buchstaben, vom Basispolymer getrennt durch einen Bindestrich charakterisiert werden. In der nachfolgenden Tabelle ist eine Auswahl aufgelistet.

A

 amorph

LLD

Linear Low Density

BO

biaxial-orientiert

(M)

hergestellt mit Metallocen-Katalysator

C

chloriert

MD

Medium Density

E

expandiert

UHMW

Ultra High Molecular Weight

HD

High Density

X

Vernetzt

HI

High Impact

   

HMW

High Molecular Weight

   

I

Impact

   

Kennzeichnung von Zusatzstoffen

Zusatzstoffe, wie Glasfasern (GF) oder Kreide (K) etc. werden ebenfalls mit Buchstaben kenntlich gemacht. Dieser wird dem Basispolymer (bzw. Basispolymer plus Merkmal) wiederum mit einem Bindestrich angehängt. Dem Kurzzeichen für die Zusatzstoffe folgt  der Gewichtsanteil als Zahl.

Die Kennzeichnung der Zusatzstoffe setzen sich aus dem Material und der jeweiligen Struktur zusammen. Nachfolgend werden Beispiele aufgelistet.

A

Asbest

+

B

Kugeln

>>

GF: Glasfasern

GB: Glaskugeln

MD: Metallpulver

TD: Talkumpulver

C

Kohlenstoff

C

Schnitzel, Späne

G

Glas

D

Mehl, Pulver, Gries

K

Kreide

F

Faser, Faserbüschel, Flocken

L

Cellulose

G

Fasermahlgut

R

Aramid

M

Matte

T

Talkum

R

Roving, Strang, Draht

W

Holz

V

Vlies

Beispiele

PA-GF30: Polyamid mit einem Glasfaseranteil von 30 Gewichts.-%
PC+ABS: Blend aus Polycarbonat und Acrylnitril-butadien-styrol-Copolymer
PP-I-T20: Polypropylen,schlagzäh, mit 20 Gewichts.-% Talkum

Firmenkennzeichungen

Zusätzlich zu den in den Normen festgelegten Bezeichnungen nutzen die jeweiligen Firmen eine Reihe von weiteren eigenen Kennzeichnungen.

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6.3.1  Datenbanken
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