25.11.2011 / EMS-GRIVORY. Für viele Anwendungen sind kurzkettige Polyamide wie Polyamid 6 oder Polyamid 66 technisch nicht geeignet. Sie nehmen zum Beispiel zu viel Wasser auf oder sind chemisch zu wenig beständig. In solchen Fällen schaffen langkettige Polyamide wie Grilamid L PA12 oder das neue Grilamid 2D PA612 Abhilfe.
Zur Fakuma 2011 erweitert EMS-GRIVORY das Angebot an langkettigen Polyamiden um eine neue Reihe von Produkten basierend auf Polyamid 612 (PA612), die aus den Rohstoffen Hexamethylendiamin und Dodecandisäure hergestellt sind. EMS-GRIVORY stellt bereits seit längerer Zeit PA612 her. Dieses Polymer wurde allerdings mehrheitlich in nicht modifizierter Form für Filamente eingesetzt und kaum als technischer Kunststoff in der Form von gezielt formulierten Compounds vermarktet.
Mit den neuen Compounds der Reihe Grilamid 2D (PA612) wird die Gruppe der langkettigen teilkristallinen Polyamide, bestehend aus Grilamid L PA12, Grilamid 1S PA1010 und Grilamid 2S PA610 deutlich erweitert. Im Gegensatz zu Grilamid 1S und Grilamid 2S wird Grilamid 2D PA612 aus herkömmlichen Rohstoffen auf Erdölbasis hergestellt und gehört nicht zur Familie der biobasierenden Polyamide von EMS-GRIVORY (GreenLine).
Grilamid 2D PA612 Produkte wurden unter anderem für Automobilanwendungen entwickelt. Das neue Sortiment besteht aus Spritzgussprodukten mit 30 bis 50 % Glasfasern sowie diversen unverstärkten Typen für Spritzguss und Extrusion, einschliesslich hochviskosen, schlagzähen und weichgemachten Typen für die Extrusion von Rohren. Typische Anwendungen für diese neuen Produkte sind Steckverbinder für Automobilmedienleitungen sowie Medienleitungen für Luft-, Öl-, Kraftstoff- und Kühlsysteme. Grilamid 2D PA612 von EMS-GRIVORY besticht durch seine hohe Hydrolysestabilität, eine Eigenschaft die von zentraler Bedeutung für Komponenten in Kühlsystemen von Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen ist.
Im Markt für Polyamid 12 kann Grilamid 2D PA612 durchaus als ergänzendes Produkt betrachtet werden. Vergleicht man PA612 mit PA12, liegen die wesentlichen Unterschiede im deutlich höheren Schmelzpunkt, der höheren Steifigkeit speziell im trockenen Zustand sowie der im gesättigten Zustand deutlich höheren Wasseraufnahme.