08.06.2011 / SCHOTT Solar und BASF präsentieren auf der Messe Intersolar ein neues dachintegriertes Photovoltaik (PV)-Konzept aus der SCHOTT ADVANCE-Serie. Das Konzept besteht aus nur zwei Teilen: Einer speziell entwickelten, multifunktionellen Wanne aus dem BASF-Kunststoff Ultramid® B High Speed und einem rahmenlosen SCHOTT-Doppelglasmodul. Das Produkt- Highlight ist für große Dachflächen von Industrie- oder Landwirtschaftsgebäuden konzipiert und ist besonders leicht und einfach zu montieren.
Die einteilige Kunststoffwanne, die sich anstelle der herkömmlichen Eindeckung direkt auf der Dach- Unterkonstruktion eines Gebäudes montieren lässt, vereint mehrere Funktionen und ermöglicht eine neue Art der Befestigung.
Nach dem die Kunststoffwanne über vier Befestigungspunkte an der Dach-Unterkonstruktion montiert ist, muss in einem zweiten Schritt nur noch das robuste Doppelglasmodul in das passgenaue Verschlusssystem der Wanne eingeschoben und mittels einer integrierten Verriegelung fixiert werden. Das verwendete PV-Modul aus der SCHOTT PROTECT-Serie basiert auf bewährter Doppelglastechnologie für sicheren Schutz gegen Regen, Hagel und andere Umwelteinflüsse. Um die Doppelglasmodule sicher handhaben zu können, verfügen sie über auf der Rückseite angebrachte Tragegriffe, die ebenfalls aus Ultramid® bestehen. So lassen sich die PVModule leicht tragen, auf den integrierten Ablagekanten der Kunststoffwanne aufsetzen und durch einfaches Verschieben in die Befestigungsstruktur der Wanne werkzeugfrei und schnell an allen vier Aufnahmepunkten gleichzeitig verriegeln. Der neuartige Bajonettverschluss und die verschraubungsfreie Befestigung auf der Wanne erlauben außerdem einen automatischen Toleranzausgleich. Die Wanne selbst ist stapelbar und minimiert dadurch das Transportvolumen.
In der Wanne integrierte Kanäle sorgen dafür, dass Regenwasser problemlos abfließen kann. Auch die Verlegung der elektrischen Anschlusskabel wird durch Führungen in der Wannenstruktur vereinfacht. Die große Aussparung in der Wannenmitte bewirkt, dass das Kunststoffbauteil für das 1,7 Quadratmeter große Photovoltaikmodul nur 8 kg schwer und gleichzeitig gut hinterlüftet ist. Wie bei einem klassischen Dachziegel erlauben speziell gestaltete Kanten eine überlappende Montage zu den Nachbarmodulen, so dass auch hier Regensicherheit gewährleistet wird.
Die etwa 1,2 m x 2,0 m große Wannenkonstruktion aus Kunststoff fordert den technischen Kunststoff Polyamid und das Bauteildesign heraus: Um die langen Fließwege bewältigen und die teilweise filigranen Wände im konventionellen Spritzguss gut füllen zu können, ist ein leicht fließendes Material notwendig. Daher schlugen die Anwendungsentwickler bei BASF Ultramid® B High Speed vor, einen Vertreter aus dem neuen Sortiment der besonders fließfähigen Polyamid 6-Typen. Neben der guten Fließfähigkeit des Kunststoffs trägt auch die konstruktive Aussparung in der Wanne dazu bei Herstellungskosten einzusparen: Es kann auf Spritzgießmaschinen mit geringeren Zuhaltekräften gearbeitet werden. Zu den Vorteilen des Spezial-Ultramids in diesem Bauteil zählt darüber hinaus seine Zähigkeit. Um der hohen Sonneneinstrahlung zu widerstehen, muss der Kunststoff außerdem hohe Festigkeit auch bei erhöhten Temperaturen sowie enorm gute Witterungsbeständigkeit und UV-Stabilität aufweisen. Bezüglich seines Brandverhaltens erfüllt Ultramid® B High Speed die für solche Bauanwendungen geforderten Kriterien nach Baustoffklasse B2.
Die für große Dachflächen gewählten Abmessungen des Doppelglas-PV-Moduls verbinden außerordentlich gute Produkteigenschaften mit hohem Flächenwirkungsgrad. Die integrative Lösung sorgt für eine deutliche Reduzierung der notwendigen Arbeitsschritte in der Montage. Hierbei bleibt die Eindeckrichtung dem Monteur überlassen. Die optimierte Handhabung des Moduls selbst mit integrierten Montagegriffen ermöglicht die Verwendung von rahmenfreien Doppelglasmodulen und verhindert somit das Aufstauen von Verschmutzungen auf der Oberfläche.