Kunststoff / Produktentwicklung / Produktion

04. Oktober 2012

Integrierte Fertigungsanlage senkt Zeitaufwand und Kosten

Das inject2blow Verfahren vereint Spritzgießen und Blasformen Beim inject2blow Verfahren werden die Preforms unmittelbar nach dem Spritzguss im selben Werkzeug zum fertigen Produkt weiterverarbeitet. (Foto: Cantoni) Verpackungsbehälter für Kosmetik-, Pharma- und Lebensmittelprodukte lassen sich mittels injet2blow auch in kleinen Losgrößen wirtschaftlich herstellen (Foto: Cantoni) Verpackungsbehälter für Kosmetik-, Pharma- und Lebensmittelprodukte lassen sich mittels injet2blow auch in kleinen Losgrößen wirtschaftlich herstellen (Foto: Cantoni)

Das inject2blow Verfahren vereint Spritzgießen und Blasformen

Engel Austria, Schwertberg hat gemeinsam mit Cantoni, Abbadia Lariana, Italien die Prozessintegration des Blasformprozesses in die Spritzgießmaschine vorangetrieben. Das neu entwickelte Verfahren inject2blow vereint den Spritzgieß- und Blasformprozess in einem gemeinsamen Werkzeug auf einer Spritzgießmaschine und reduziert damit erheblich den Kosten- und Zeitaufwand in der Herstellung von Kosmetik-, Pharma- und Lebensmittelbehältern. Beim inject2blow Verfahren müssen die Preforms im Gegensatz zum herkömmlichen, zweistufigen Fertigungsverfahren vor dem Blasformen nicht erneut aufgewärmt werden.

Die Fertigungseffizienz dieses Verfahrens zeigen die Hersteller am Beispiel der Herstellung von Weithalstiegeln mit einer Zykluszeit von unter 14 Sekunden auf einer Engel victory Spritzgießmaschine mit 90 Tonnen Schließkraft in einem 2+2-fach-Werkzeug.

Fertigung in einem Arbeitsschritt

Während üblicherweise zunächst mittels Spritzguss Preforms gefertigt und diese in einem zweiten nachfolgenden Prozess auf einer Blasformmaschine zum Endprodukt weiterverarbeitet werden, liefert das neue Verfahren einsatzfertige Kleinbehälter in einem Arbeitsgang. Bislang war ein solches integriertes Verfahren am Markt nicht verfügbar. Vorteile der Prozessintegration sind geringere Anlageninvestitionskosten, ein kleinerer Anlagenfootprint, eine höhere Anlagenverfügbarkeit, eine einfachere Qualitätskontrolle und keine Einschränkung durch Schließkraft-Obergrenzen. Im inject2blow Verfahren lässt sich ein breites Spektrum an Thermoplasten verarbeiten, von Polyethylen und Polypropylen über Polycarbonat bis zu PET.

Maschinen auch für Standardspritzguss einsetzbar

Trotz des hohen Prozessintegrations- und Automatisierungsgrads erweisen sich die Fertigungszellen im Betrieb als sehr flexibel. Kavitäteninserts vereinfachen den Produktwechsel und machen die Herstellung kleiner Losgrößen wirtschaftlich. Da der inject2blow Prozess auf Standardspritzgießmaschinen basiert, lässt sich die Anlage auch mit Werkzeugen für klassische Spritzgießprodukte auslasten.

Auch für große Werkzeuge konzipiert

Die kombinierten Fertigungsanlagen umfassen außer der Engel-Spritzgießmaschine aus den Baureihen Engel victory und Engel e-victory, ein Cantoni-Schiebetischwerkzeug sowie einen Engel viper Linearroboter zum Entformen der Fertigteile. Sowohl der Spritzgieß- als auch der Blasformprozess werden über die CC 200-Steuerung der Engel-Spritzgießmaschine visualisiert, kontrolliert und geregelt. Die holmlosen Schließeinheiten der Baureihen bieten viel Freiraum für das Schiebetischwerkzeug, wodurch auch große Werkzeuge auf vergleichsweise kleine Spritzgießmaschinen passen. So richtet sich die Maschinengröße nach der benötigten Schließkraft und nicht nach der Größe und dem Bewegungsradius des Werkzeugs, was die Investitions- sowie die Betriebskosten niedrig hält. Zudem vereinfacht der barrierefreie Zugang zum Werkzeugraum die Automatisierung, da der Roboter ungehindert direkt von der Seite aus zugreifen kann.

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Engel Austria GmbH

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