Dr. Sigrid Brinkmann, Prof. Dr.-Ing. Thomas Brinkmann, Hubert Schmid, Andreas Wimmer
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aus dem Inhalt:
(Details des Kapitels siehe auch Inhaltsverzeichnis links)
Große Werkstoffvielfalt - erschwert Auswahl - ermöglicht anforderungsgerechten Einsatz
aktualisiert im Dezember 2015
Die richtige Werkstoffauswahl ist für den Erfolg eines zu entwickelnden Bauteils ein maßgeblicher Faktor. Die große Vielfalt von Kunststoffen, deren Eigenschaften, welche zudem stark temperatur-, zeit- und belastungsabhängig sind, und die verschiedenen Verarbeitungsmöglichkeiten mit Einfluss auf die Formteileigenschaften erschweren dem Konstrukteur eine schnelle sowie sichere Werkstoffauswahl.
Werkstoffauswahl eng mit dem gesamten Konstruktionsprozess verbunden
Im Gegenzug ermöglicht die enorme Werkstoffvielfalt mitsamt den Modifikationsmöglichkeiten, wie Additivzugaben, Oberflächenbeschichtungen und Werkstoffverbunden, eine sehr genaue Anpassung der Werkstoffeigenschaften an die Produktanforderungen. Durch die Werkstoffauswahl werden Herstellkosten, Qualität und Funktionserfüllung eines Produkts beeinflusst. Die Werkstoffauswahl ist eng mit dem gesamten Konstruktionsprozess verbunden, angefangen vom Entwicklungsauftrag bis zur endgültigen Ausarbeitung und Umsetzung der Produktidee.
- Systematik der Werkstoffauswahl
- Hilfsmittel bei der Werkstoffauswahl
- Übersicht über Materialdatenbanken und Handelsnamensverzeichnisse für Kunststoffe
- Informationsquellen für Rohstoffpreise
- Beschreibung ausgewählter Datenbanken
Ermittlung von Werkstoffkennwerten und zugehörige Normen
Bei der Werkstoffauswahl spielen Kennwerte eine ausschlaggebende Rolle. Nur mit Kennwerten lassen sich Werkstoffe in Datenbanken oder in der Literatur selektieren. So hat z.B. die Anforderung „Steifer Werkstoff“ keinen direkten Nutzen für eine Werkstoffauswahl. Erst durch die Erarbeitung eines mindestens notwendigen E-Moduls kann eine Auswahl erfolgen.
Beschreibung ausgewählter Kennwerte
Das Hintergrundwissen zu den Kennwerten ist im Moment der Werkstoffauswahl in der Regel nicht verfügbar. Datenbanken beinhalten meistens nur die Angabe der zugrunde liegenden Normen mit einigen Eckdaten. Deshalb behandelt dieses Kapitel Kennwerte, deren Messverfahren und Randbedingungen sowie die relevanten Normen. Dadurch ist der Produktentwickler in der Lage, während der Werkstoffauswahl das Wissen zu den Werkstoffkennwerten zu recherchieren. Durch die große Menge der Kennwerte muss dieses Kapitel auf wichtige Kennwerte begrenzt werden. Die Auswahl erfolgt aus dem Grunddatenkatalog nach ISO 10350.
- Werkstoffkennwerte und Normen
Rheologische Eigenschaften/Bestimmung der Schmelze-Volumenrate MVR (Melt Volume Rate) und der Schmelze-Massefließrate MFR (Melt Flow Rate)
- Mechanische Eigenschaften
Bestimmung der Zugeigenschaften nach (Kurzzeitbelastungen) DIN EN ISO 527 – Teile 1 bis 5
Bestimmung des Kriechverhaltens durch den Zeitstand-Zugversuch nach DIN EN ISO 899-1 (Langzeitbeanspruchung durch Zug)
Bestimmung der Charpy-Schlageigenschaften nach DIN EN ISO 179-1
Normen zur Probekörperherstellung
Brandverhalten von Kunststoffen